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Ist-Zustand betrachten

Arbeitsgebiet abstecken

Viele Innovationsvorhaben beginnen mit der Erkenntnis, etwas anders machen zu wollen als bisher. Diejenigen, die bereit sind, ein neues Vorgehen auszuprobieren, ahnen meist, was bisher nicht so gut funktioniert. Häufig gibt es auch schon erste Ideen, was zu ändern ist, oder wie es besser laufen könnte.

Ist-Zustand als Ausgang

Genau hier beginnt der strukturierte Gestaltungsprozess. Das Erstellen einer sogenannten Entwicklungsmatrix rückt die eigentliche Herausforderung als Thema ins Zentrum der Betrachtung. Das Thema wird von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und verstanden. Es gibt keine Beschränkungen bei der Datensammlung. Alle Fakten, Annahmen, Ideen und Erfahrungen rund um das zu bearbeitende Thema finden hier einen Platz und werden aus vier unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Was ist zu verbessern, fortzusetzen, neu zu entwickeln oder sollte bewusst unterbunden werden?

Bekanntes neu verorten

Durch das Ausfüllen der Felder der Entwicklungsmatrix entsteht ein Denkrahmen für den Innovationsprozess – ohne sich auf ein Ziel festzulegen. Im Gegensatz zum bewährten Projektmanagement, das Ziele und Strategien steuert, geht es an diesem Punkt darum, die Perspektive zu weiten und das Thema ganzheitlich zu betrachten. Damit wird das Fundament für die Kommunikation des Vorhabens und dessen Ausgestaltung gelegt.

Entwicklungsmatrix

Methode
Entwicklungsmatrix

Was und wofür?

Die Entwicklungsmatrix wird der IST-Zustand verdeutlicht und notwendige Entwicklungen werden erfasst. Das Thema wird aus der Vogelperspektive betrachtet, um zu entscheiden, ob eine Neuerung oder das Loslassen einer nicht mehr benötigten Routine die gewünschte Entwicklung einleitet.

Mehrwert

Diese Matrix ist universell einsetzbar. Sie zeigt gleichzeitig in unterschiedlichen Dimensionen auf, mit welchen Aktivitäten wirkungsvolle Veränderungen angestoßen werden können. Die erstellten Unterlagen werden zu lebenden Dokumenten, die im Prozessverlauf die notwendige Orientierung und Evaluationsgrundlage liefert.


Die Entwicklungsmatrix basiert auf dem sogenannten adaptiven Zyklus, der die Grundlage aller sozio-ökologischen Systemveränderungen darstellt. Das davon abgeleitete Prinzip liefert einen konzeptionellen Rahmen, der die Beziehungen und Merkmale aller komplexen Systeme – Stabilität und Wandel – modelliert.

Entwicklungsmatrix

Arbeitsblatt

15 - 20 Minuten

Vorgehen

  1. Wenn möglich, in einer Gruppe von 2-4 Personen zusammenfinden, die mit dem Thema vertraut sind.

  2. Vorlage kopieren oder auf ein größeres Arbeitsformat, z.B. Flipchartpapierbogen, im Querformat übertragen.

  3. Das Thema in der Mitte eintragen. Das ist der Ausgangspunkt für die Bearbeitung der Entwicklungsmatrix.

  4. Jede Person in der Runde hat einen Stift und Klebezettel. Alle für sich allein (ca. 5 min): Erste Ideen, Annahmen, Informationen, Gedanken und Erfahrungen zu den vier Feldern aufschreiben. Ein Aspekt pro Klebezettel. Alle nacheinander (ca. 2 min pro Person): Aufgeschriebene Aspekte für die anderen vorlesen und die zugehörigen Felder verorten. Gleiche oder ähnliche Aspekte können direkt nebeneinander platziert werden.

  5. Als Gruppe Prioritäten setzen: Was verursacht besondere Probleme und sollte im Kontext der Unternehmung angegangen werden? Unterstreichen bzw. markieren Sie dabei die wichtigsten Punkte.

  6. Dokumentieren Sie die Schwerpunkte und Erkenntnisse je Feld.

Hinweis: Im Nachgang zum Termin tauchen häufig weitere wichtige Punkte auf. Ergänzen Sie diese an entsprechender Stelle in der Matrix und wiederholen Sie Schritt 5 und 6.