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Problemverständnis schärfen

Das Umfeld betrachten

Wenn Probleme bearbeitet werden, dann hat dies häufig nicht nur positive Konsequenzen. Beim Verändern von organisatorischen Routinen entstehen oft Reibungen. Um diese frühzeitig zu erkennen, beginnt die Phase des Erkundens mit einem besseren Verständnis der zu bearbeitenden Herausforderung. Die Basis dafür bildet der Entwicklungsplan aus dem vorherigen Kapitel. Hier wurde vorläufig die allgemeine Situation erfasst und beschrieben, welche Probleme behoben werden sollen, wer von einer Lösung profitieren könnte und welche Ressourcen für die gemeinsame Bearbeitung notwendig sind.

Diese ersten Beschreibungen beinhalten zunächst nur das Offensichtliche. Ähnlich wie bei der Betrachtung eines Baumes, ist es selten, dass wir unseren Fokus gleich zu Beginn auf die neuen Blätter hoch oben in der Baumkrone oder die lebensnotwendigen Wurzeln unter der Erde richten. Mit der Methode Baumanalyse betrachten wir die Herausforderung unter ähnlichen Gesichtspunkten und benennen Ursachen und Auswirkungen des Problems, das wir lösen wollen.

Baumanalyse

Methode
Baumanalyse

Was und wofür?

Die Baumanalyse unterstützt die Betrachtung des Problemkontexts, indem die Ursachen einer Herausforderung untersucht und damit verbundene Effekte erkannt werden. Mit diesen Informationen wird der Fokus für die weitere Bearbeitung genauer bestimmt und der Grundstein für eine gezielte Recherche gelegt.

Mehrwert

Das Blickfeld wird problembezogen erweitert. Verschiedene Blickwinkel und Bedenken können im Team sachlich gesammelt und effektiv geordnet werden. Dabei werden Muster oder Abhängigkeiten sichtbar und ermöglichen eine systematische Bearbeitung.


Die Baumanalyse ist ein einfaches Wirkdiagramm, das als Basis für eine Systemanalyse genutzt werden kann. Ursache-Wirkungs-Diagramme beinhalten die grafische Darstellung von Ursachen, die zu einem Ergebnis führen oder dieses maßgeblich beeinflussen.

Baumanalyse

Arbeitsblatt

30 – 50 Minuten

Vorgehen

  1. Schema des Baums auf ein großes Blatt Papier übertragen. Alle Teammitglieder haben Klebezettel und Filzstifte zur Hand.

  2. Zentrales Problem in der Mitte eintragen. Die Mitte steht stellvertretend für den Stamm, der den Ausgangspunkt der Problemerkundung darstellt.

  3. Um Ursachen des Problems zu ermitteln, mehrmals fragen: „Welche tieferliegende Ursache ist der Grund für eine Ursache?“. Alle Aspekte aufschreiben und im Austausch in logische Ordnung unterhalb des zentralen Problems bringen. Hier versammeln sich die Ursachen des Problems.

  4. Um Effekte des Problems zu ermitteln, mehrmals fragen: „Welcher Effekt löst welchen weiteren Effekt aus?“. Alle Aspekte aufschreiben und oberhalb des zentralen Problems in logischer Ordnung aufhängen. Hier versammeln sich die Symptome des Problems.

  5. Alle Aspekte im Wurzelwerk bzw. in der Baumkrone als Ganzes betrachten. Was ist für die Bearbeitung des Problems relevant? Auf welche Ursachen oder Effekte sollte besonders eingegangen werden? Die wichtigsten Punkte markieren.

  6. Entstandene Schwerpunkte übersichtlich dokumentieren. Den Bereich mit den meisten Hervorhebungen detailliert untersuchen.

Hinweis: Im Nachgang zum Termin tauchen häufig weitere wichtige Punkte auf. Ergänzungen sind sinnvoll.